There are no breaking news at the moment

Der Begriff Sappeur kommt, wie die Schreibweise schon vermuten lässt, aus dem französischen und bedeutet soviel wie Steinhauer oder Steinmetz. Den Namen “Sappeur” bekamen die Belagerungspioniere oder Truppenhandwerker, die immer an der Spitze des Schützenregiments marschierten und für ihre Kameraden Schützengräben und Wälle aufbauten. Daher kommt auch das Verständnis, dass nur die mutigsten Soldaten zum Sappeur wurden, da sie quasi unbewaffnet dem Feind gegenüber standen und Bauarbeiten verrichteten.

Image result for Die Geschichte der Sappeure in DeutschlandDie Geschichte der Sappeure innerhalb des Militärs

Wer gerne das rundenbasierte Strategiespiel

Age of Empires gespielt hat, kennt sie noch: die Pioniere, die man als Spieler und Heeresführer voraus schickt um Schützengräben auszuheben oder Bäume für Befestigungsanlagen zu fällen. Genau diese Pioniere sind die sogenannten Sappeure. Sie hatten besondere Rüstungen, die es ihnen erlaubten auch unter starkem Feindbeschuss noch ihrer Arbeit nachzugehen – trotz alledem starben natürlich viele der wagemutigen Männer auf dem Feld, oder wurden schwer verletzt.

Sappeure waren zwar bewaffnet, ihr hauptsächliches Arbeitsmittel war aber eine Langaxt, die in einem Lederfutteral über der linken Schulter getragen wurde. Außerdem trugen viele Sappeure Lederschürzen, um ihre Beine vor Schnittverletzungen zu schützen. Interessanterweise war ein Vollbart für Sappeure in der napoleonischen Armee (und später auch in den Armeen anderer Länder) Pflicht, während alle anderen Soldaten glatt rasiert sein mussten.

1806, als Preußen sein Heer neu aufstellte, wurden hier erstmals Sappeure als eigene Einheit eingesetzt, anstatt 3-4 Soldaten des Infanterie-Regiments als solche einzusetzen. Denn bei langen Belagerungen oder für große Schanzarbeiten waren die zivilen Zusatzkräfte oft zu unzuverlässig, weswegen der preußische Heeresführer eine starke Truppe an Zimmermannsleuten mit militärischer Ausbildung verlangte.

Das Prinzip der eigenständigen Sappeureinheit wurde schnell von anderen Ländern kopiert, da dies die einzig logische Reaktion auf den Mangel an Zimmerleuten mit militärischer Ausbildung war. Nach und nach wurden aus den Sappeuren die heutigen Ingenieurskorps, die nicht mehr so auffällig anders gekleidet sind. Lediglich in der französischen Fremdenlegion sind Sappeure noch mit Vollbart, Lederschurz und Axt ausgestattet.